Welcome to Reality
Autor: | Greg Rucka |
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Zeichner: | Bian Hurtt, Bryan O'Malley, Christine Norrie |
Titel: | Queen & Country - Operation: Morningstar |
Collecting: | Queen & Country # 5-7 |
Verlag: | Oni Press |
Erscheinungsjahr: | 2002 |
Umfang: | 88 Seiten (s/w) |
Preis: | ca. € 8,- |
Ah, that's more like it. Vor kurzem habe ich das erste Queen & Country Tradepaperback gelesen und war etwas enttäuscht. Auch wenn es sich ohne Frage um einen hochwertigen Agenten-Thriller handelte, konnte ich doch nicht die große Begeisterung teilen, die dieser Serie überall vorauseilt. Nachdem ich Operation: Morningstar gelesen habe, beginne ich zu verstehen. Nach wie vor verfolgen wir die Aktionen des Britischen Geheimdienstes SIS mit der Top-Agentin Tara Chace. Diesmal geht es darum ein wichtiges Dokument aus dem von den Taliban kontrollieren Afghanistan herauszuholen. Stuart Moore weist in seinem Vorwort ausdrücklich darauf hin, daß die Idee zu dieser Geschichte (und vermutlich sogar die komplette Geschichte selbst) VOR dem 11. September 2001 entstanden sind. Allerdings wurden die Originalhefte ziemlich genau zu dieser Zeit veröffentlicht und erlangten damit eine beängstigende Aktualität.
Hier zeigt sich der Realismus der Serie sehr viel stärker als noch in Operation: Broken Ground. Tara wird nämlich nicht gestattet an der Mission teilzunehmen, da eine Frau in Afghanistan keinen leichten Stand hat und nur noch mehr Aufsehen erregen würde als es Ausländer ohnehin schon tun. Stattdessen schickt ihr Vorgesetzter sie zum Psychiater. Wir erinnern uns, daß Miss Chace in Operation: Broken Ground einen russischen General erschossen hat. Wie es sich herausstellt, war das ihr erstes richtiges Attentat, so daß sie nun mit all dem psychischen Druck fertigwerden muß, der sich aus so etwas ergibt. Daher wird ein Großteil der Zeit darauf verwendet Taras Therapiesitzungen zu beschreiben und wir lernen sie etwas besser kennen. Gleichzeitig suchen ihre Kollegen Tom Wallace und Edward Kittering das verlorengegangene Dokument, was dadurch erschwert wird, daß sie laufend beschattet werden.
Rucka und Hurtt liefern hier einen erstklassigen Agententhriller ab, den man erst weglegen kann, wenn man ihn durchgelesen hat. Auch diesmal hat Rucka, der in Queen & Country bei jedem neuen Handlungsbogen mit einem neuen Zeichner zusammenarbeitet, bei der Auswahl seines Mitarbeiters eine glückliche Hand bewiesen. Die Zeichnungen wirken noch realistischer als Rolstons in der ersten Queen & Country-Mission und auch bei Oni scheint man zufrieden gewesen zu sein, denn Hurtt zeichnet ebenfalls den Ableger Queen & Country: Declassified.
[Kreetrapper - 07.09.2003]